Über den Grauen Esel
Eine Geschichte bis ins 17. Jahrhundert
Für den ersten großen Umbau des Havenhauses 1782 mussten fast alle Nebengebäude weichen.
Jedoch hatte man bereits 1777 einen neuen Stall auf dem Gelände gebaut, das heutige Restaurant Grauer Esel. Die Jahreszahl ist auf dem Giebel in Richtung Hafen erhalten.
Das ursprünglich als Viehhaus bezeichnete Gebäude hatte zwar feste Außenmauern, ansonsten war es gebaut, wie fast alle Ställe jener Zeit: mit Holzständern, einem breiten Mittelgang, der “groten Dör” auf beiden Giebelseiten und einem Heuboden über der Stallung.
Im Laufe der Zeit erhielt das Viehhaus eine Reihe von Anbauten: einen Schweinekoben, eine Remise für Postkutschen und ein Spritzenhaus für die Feuerwehr.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, nach dem Auszug der Post aus dem Havenhaus sowie der Auszug der Postpferde aus dem Stall, lohnte sich die Viehhaltung nicht mehr.
Der Pächter des Havenhauses ließ den Stall umbauen und verpachtete ihn als Hafenschänke. Am Liegeplatz der Torfschiffer mit der großen Treppe zum Hafen war dies eine Erfolg versprechende Investition, wie die nächsten Jahrzehnte beweisen sollten. Den Namen “Grauer Esel” erhielt die Gaststätte erst am 2. Oktober 1910.
Der Graue Esel ist gegen Hochwasser und Sturmfluten ausgerüstet. Zusammen mit dem Havenhaus bildet der Graue Esel das älteste Bauensemble in Vegesack
Philipp Thiekötter pachtet nun zum 1. Oktober 2016 die Traditionshäuser „Grauer Esel“ und das Hotel-Restaurant Havenhaus in Vegesack mit seinen zwanzig Hotelzimmern.
Und damit Vegesacks Keimzelle: 1648 wurde das Havenhaus am Utkiek gebaut, 1777 der „Graue Esel” direkt am Hafenbecken.
Das Personal wechselt nach Thiekötters Worten mit dem bisherigen Pächter in dessen weitere Gastronomiebetriebe. „Dass die Leute mitgehen, hat sich erst spät herausgestellt und bedeutet für uns jetzt natürlich erhebliche Mehrarbeit. Aber man kann ja auch ein paar Wochen schneller schlafen,“ sagt ein gut gelaunter Philipp Thiekötter wenige Tage, nachdem die Tinte unter den Verträgen trocken ist. Unter Hochdruck muss er nun gute Leute für Küche und Service finden, will anfangs aber auf jeden Fall auch auf sein Strandlust-Personal zurückgreifen. Das Vegesacker Traditionshotel direkt an der Fähre hat der in St. Magnus aufgewachsene Thiekötter vor nunmehr zehn Jahren übernommen. Das Angebot zur Übernahme des Havenhauses und des Restaurants „Grauer Esel“ kam jetzt über eine Projektagentur.„Wir haben natürlich gerechnet. Und ich habe sofort gesagt: Das wird eine tolle Sache, die unser Portfolio perfekt ergänzt“, ist sich Thiekötter sicher. Aus der Nähe zum Haupthaus Strandlust ergäben sich Synergieeffekte etwa in der Verwaltung und im Ein- und Verkauf. Die Rezeptionsdienste etwa bei der Buchung der Hotelzimmer im Havenhaus will der Hoteldirektor künftig über die Strandlust abwickeln.